Ich arbeite mit Tusche, einer Farbe, die sowohl wasserlöslich ist als auch wasserfest auftrocknet. Mittlerweile ist synthetische Tusche gebräuchlich, doch für die Technik, die ich benutze, ist die ursprüngliche Zusammensetzung auf Schellackbasis erforderlich. Bei dieser Tusche schwimmt das Bindemittel auf Wasser, während die Pigmente absinken.

Die im Bindemittel verbleibende Färbung ist von höchster Transparenz, dehnt sich bei sauberem Wasser über die gesamte Fläche aus und kann in der Intensität bis zu einem gewissen Grade gesteigert werden. Ich benutze mit Wasser gefüllte Wannen, die etwas größer als die Papierformate sind, und dosiere die Tusche tropfenweise mit Ampullen.

Als Bildträger eignet sich saugfähiges Papier. Die Beschaffenheit der Oberfläche wirkt sich dabei entscheidend auf alle Nuancierungen aus. Das Papier kann vor jeder Farbschicht auf verschiedene Art präpariert werden. Weil nasse Stellen keine Farbe annehmen können, reichen die Möglichkeiten von Zeichnungen, die mit Wasser ausgeführt sind, bis hin zu komplexen Systemen, die durch Cellophan-Schablonen aufgelegt werden. Danach erst wird die Farbe auf das Wasser gegeben und dann mit dem Papier abgezogen. Anschließend muß das Papier für die nächste Farbschicht getrocknet werden.

Bei farbigen Arbeiten verwende ich nur die drei Grundfarben Blau, Rot und Gelb. Sie ergeben mit dem Hintergrund eine Ausgangsskala von acht Farben. Weiß entspricht dem Hintergrund, die Überlagerung von blau und rot ergibt violett, blau und gelb ergibt grün, rot und gelb orange. Alle drei Farben zusammen ergeben den Vollton, der bei idealer Dosierung Schwarz entspricht. Für die nächsthöhere, geschlossene Skala, die vierundsechzig Farben enthält, wird dieser Farbsatz in zwei Intensitätsstufen benutzt.